Es ist doch selbstverständlich - Ein tiefergreifender Blick
Wie oft haben Sie den Satz "Es ist doch selbstverständlich" gehört oder sogar selbst gesagt? Wahrscheinlich häufiger, als Ihnen bewusst ist. Dieser Satz, oft als Floskel abgetan, birgt in sich eine erstaunliche Komplexität. Er kann Ausdruck von Frustration sein, aber auch von Verständnis und geteiltem Wissen. Doch was genau macht diese Aussage so interessant und warum sollten wir uns überhaupt damit beschäftigen?
Die Aussage "Es ist doch selbstverständlich" impliziert, dass etwas so offensichtlich ist, dass es keiner weiteren Erklärung bedarf. Doch diese Annahme ist oft trügerisch. Was für den einen selbstverständlich ist, kann für den anderen völlig neu sein. Kulturelle Unterschiede, unterschiedliche Erziehung und persönliche Erfahrungen prägen unser Verständnis von "selbstverständlich".
Ein Beispiel: In Deutschland ist es selbstverständlich, dass man beim Bäcker seine Brötchen selbst in eine Tüte packt. In anderen Ländern hingegen würde man diese Aufgabe dem Verkäufer überlassen. Was in einem Land als normal gilt, kann in einem anderen Land als unhöflich oder sogar beleidigend aufgefasst werden.
Die Problematik der Aussage "Es ist doch selbstverständlich" liegt also in der Subjektivität des Begriffs "selbstverständlich". Was für den einen offensichtlich ist, muss es für den anderen nicht sein. Daher ist es wichtig, diese Aussage nicht leichtfertig zu verwenden, sondern stets zu hinterfragen, ob unser Gegenüber tatsächlich über das gleiche Vorwissen verfügt wie wir.
Statt also zu sagen "Es ist doch selbstverständlich", sollten wir versuchen, unsere Gedanken und Erwartungen klar und deutlich zu formulieren. Fragen wir lieber nach: "Ist dir das klar?" oder "Verstehst du, was ich meine?". So stellen wir sicher, dass wir auf einer Wellenlänge kommunizieren und Missverständnisse vermeiden.
Die Aussage "Es ist doch selbstverständlich" mag auf den ersten Blick banal erscheinen, doch bei genauerer Betrachtung offenbart sie eine erstaunliche Komplexität. Sie lehrt uns, dass unsere Wahrnehmung der Welt subjektiv ist und dass wir unsere Kommunikation stets an den Bedürfnissen unseres Gegenübers ausrichten sollten.
Vor- und Nachteile von "Es ist doch selbstverständlich"
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Kann Zeit sparen, wenn tatsächlich ein gemeinsames Verständnis vorliegt. | Kann zu Missverständnissen und Konflikten führen, wenn Annahmen falsch sind. |
Kann die eigene Kompetenz und Selbstsicherheit unterstreichen. | Kann als arrogant und überheblich empfunden werden. |
Fazit
Die Redewendung "Es ist doch selbstverständlich" ist tief in unserer Sprache und unserem Denken verankert. Doch sie birgt auch die Gefahr von Missverständnissen und Konflikten. Indem wir uns der Subjektivität des Begriffs "selbstverständlich" bewusst werden und unsere Kommunikation entsprechend anpassen, können wir zu einem klareren und respektvolleren Austausch miteinander finden. Letztendlich geht es darum, die Perspektive des anderen zu verstehen und wertzuschätzen, selbst wenn uns etwas "selbstverständlich" erscheint. Denn nur so können wir Brücken bauen und ein harmonisches Miteinander gestalten.
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